Immer wieder
schweif ich
in Gedanken zu dir,
versuch mir vorzustellen
den Moment,
der sein wird,
wenn du da bist.
Was für die Welt so normal
aber in Wahrheit
ein so unfassbares Wunder ist.
Zweihunderttausend Mal
an jedem Tag
bricht sich ein Leben Bahn.
Doch was ich nicht vergessen mag:
Zweihunderttausend Mal
ist es ein Wunder.
Zweihunderttausend Mal
steht die Welt für dich still.
Zweihunderttausend Mal,
an jedem Tag,
und wir sind darin nur eine Zahl
und man sagt,
das sei normal.
Zweihunderttausend Mal
geht es darum,
sich völlig zu geben:
in den Kampf,
in die Wellen
und in das Leben.
Zweihunderttausend Wunder
und jedes ist anders
auf seine Weise.
So wie sie sind,
so dürfen sie sein.
Einige laut und andere leise,
unter Lachen oder Weinen
im Alleingang oder getragen
beseelt oder enttäuscht
im Triumphzug oder mit Narben.
Wunder bleiben
so wie sie sind,
weil sie nicht nach “falsch” oder “richtig” fragen.
Sie werden dir einfach umsonst geschenkt
und darum lass dir
nichts sagen.
Ja, ich will mutig sein
den ersten Moment
und danach all die vielen kleinen
zu feiern und zu erleben,
diesen Moment
mit all seiner Stille
und mit all seinen Beben
und mit all dem Wunder,
das er in sich trägt und birgt
mit allem, was er mit uns macht
und was er in uns bewirkt.
Ja, ich will mutig sein
all die kleinen und großen Dinge,
die unsern Moment hier stören,
die so gar nicht geplant war’n
und gar nicht hier rein gehören
sein zu lassen
- so, wie sie sind.
Mutig, sie anzunehmen
und hinter Kulissen zu sehn,
denn mitten im Unperfekten
ist das Wunder
so wunderschön.
Dieser Moment,
dieses eine, allererste Mal,
wenn die Wellen ausgestanden sind,
sich Glück über alle Erschöpfung legt
und sich um uns
kein Ding mehr bewegt
wenn ich dich seh und er dich sieht
und das erste Morgenlicht
sich durch Jalousien
in unsre kleine Welt reinbricht.
Diesen Moment,
den wird uns auf der Welt
nichts und niemand nehmen,
den umarmen wir fest,
schon jetzt.
Und wenn er kommt,
der eine Moment,
dann umarm ich ihn,
lass ihn sein, so wie er ist,
so ungezähmt und unperfekt,
so schonungslos und echt
in all seinen Emotionen,
wenn neues Leben sich Wege bricht
und die Zeiger sich drehen
rund und runder,
dann lass ich ihn kommen,
den einen Moment,
und ich nenn es:
den Mut zum Wunder.
Monika Lusky
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