Es war ein Tag im November
so einer von denen,
wo alles fällt.
Ich bin gelaufen durch dichtes Laub,
hab etwas losgelassen oder
es wurde mir geraubt,
ist lautlos niedergefallen.
Für immer gegangen.
Das war an diesem Tag im November.
Und jetzt,
am Ende von diesem Tag
und den Tagen danach
will ich
dir Platz einräumen,
dich vermissen
und doch loslassen,
gehen lassen.
Ganz bestimmt nicht vergessen.
Denn
du gehst mir
unter die Haut.
Warst ja eine zeitlang dort.
Für die Welt bist du stumm,
für mich aber laut.
Es war so ein Tag im November,
an dem Blätter fallen
und zu Decken werden,
die sich warm auf dem Boden breiten.
Niemand stört meine Schritte
durch diesen Teppich.
Es ist still. Da ist nur ein Wind.
Niemand sonst sieht die Blätter fallen.
Du bist und du bleibst
mein Kind.
Warst nur der Anfang vom Federstrich,
vielleicht nur ein erster Hauch,
doch was macht es?
Du warst.
Nur der Anfang vom Federstrich,
nur ein weißes Blatt Papier.
Hast deinen Platz nicht in dieser Welt,
doch wir wissen:
du warst hier.
Eine ganze Weile
schau ich noch
auf deinen Federstrich.
Falle tief, weiß nicht wohin
und doch find ich mich
unter schützenden Dächern
auf tragenden Decken
fühl mich gebettet in etwas wie
Trost
in all dem Nichtverstehen.
Fühle mich unsichtbar und weiß doch sicher,
dass Einer
Ja, Einer
hat es gesehen.
Monika Lusky
Traurig (vom Inhalt) und schön zugleich geschrieben. Das ist das Leben, wenn es einen manchmal fast zerreißt. Danke, dass es den EINEN gibt, der uns sieht und tröstet. Danke, dass du, Moni, es so schön in Worte gefasst hast.