top of page
Autorenbildmonikalusky

Begegnungsorte mit Gott

Aktualisiert: 16. Sept. 2022












Gott, wo begegne ich dir?

Wo empfang ich dich?


Ein majestätisches Gewölbe

in flutendem Licht

aus tausend Farben

in hoch ragenden Fenstern

himmelsgleich.


Ein weiter Raum aus lauter Licht

sich in Höhe streckende Fenster

und schweres Gewicht

getragen von starken Strebebalken,

die stemmen - Schicht für Schicht

und streben nach Größerem,

nach Höherem,

nach dem, was uns unantastbar scheint.


Und wenn ich hier sitze

fühl ich mich

unfassbar klein, verloren.

Und ich frage mich:


Gott, wie begegne ich dir?

Wie empfang ich dich?


Im Sitzen und sein

in diesem Raum aus anderen Zeiten,

Und im Verlorensein in all seinen Weiten

umgeben von Überdauertem und Gereiftem.


Im Geborgensein inmitten dieser Mauern

umhüllt von der Schönheit dieser Bauten

gehört im Widerhall meiner Worte

gefunden im Altvertrauten.


Und im Wissen:

Ja, ich bin klein und du bist

unfassbar groß,

unbeschreiblich, grenzenlos

und alles bekommt eine neue

Dimension,

ich bin verloren und gehalten

wie ein Kind auf einem Schoß.


Gott, wo begegne ich dir?

Wo empfang ich dich?


Sonnenstrahlen

legen sich warm auf

all diese Zweige,

geben meinem Weg ein Dach

malen Bilder vor meinen Füßen

alles streckt sich und wird wach.


Gott, wie begegne ich dir?

Wie empfang ich dich?


Im Hören auf das was ist,

im Atmen all dieser Facetten,

dieser Blüten und Zedern,

im Betasten lebendiger Natur,

im Lauschen auf eine Stille die sich regt

im Verweilen in dem, was so klar ist und pur.

Im Gehen zwischen Zedern-Fluren

oder im Schauen auf blaue Weiten.


Und wie selbstverständlich

find ich hier: dich.

Du bist eingewoben in alledem,

hinterlässt deine Spuren,

gibst all dem deinen Federstrich.


Ja, in all dieser Schönheit

sehe ich dich.


Gott, wo begegne ich dir?

Wo empfang ich dich?


Eine geschlossene Tür

und ein offenes Fenster,

niemand schaut hinein.

Es ist still und ich kann hier:

SEIN.

Vier Wände, die mich umgeben,

Schränke, Bilder, Dinge, Bücher

voll von Geschichten und Leben

und STILLE.

Nur du und ich,

denn mehr braucht es vielleicht nicht

und ich frage dich:


Gott, wie begegne ich dir?

Wie empfang ich dich?


Hier bin ich: Zuhause.

Umgeben von einer Welt, die wankt.

Ja, vor meinem Zimmer wankt die Welt

und manchmal ist nichts mehr wie es mal war.

Und: du bleibst.

In der Stille lausch ich dir,

betaste deine greifbare Nähe,

deine Hände umfassen mein Gesicht

umgeben von deinen warmen Schatten aus lauter Licht

seh ich DICH.


Du legst dich nieder auf diesen Ort

und auf mich,

auf alles, was ich bin.

Alles findet und ordnet sich neu -

um mich herum

und in mir drin.


DU BLEIBST.

Im Gestern, im Heute, im Für-Immer.

Im Schreiben einer Welt-Geschichte,

im Sprechen all dieser Hoffnungs-Worte

und im Nahsein in meinem Zimmer.

Du bleibst im Berührbar-bleiben,

im Frieden-geben

im fest-umarmen,

im Halten und Hoch-erheben.


Du bleibst.


Ob in weiten Räumen,

unter hohen Balken

in alten Kirchenschiffen,

in Zedernfluren oder blauen Weiten

oder zwischen vier Wänden

in einem kleinen Zimmer -

wo immer

ich dich suche,

find ich dich.

Wo immer ich dich suche,

schaffst du dir Raum

und begegnest mir

lässt mich

dich begreifen

mit allen meinen Sinnen,

mit dir Gedanken tauschen.

Wo immer

ich dich suche

und still genug bin,

dir zu lauschen.


Monika Lusky




28 Ansichten0 Kommentare

Aktuelle Beiträge

Alle ansehen

Hoffnungsträger

Der Mut zum Wunder

Es gab eine Zeit

Comments


Beitrag: Blog2_Post
bottom of page